Lightning Returns: Final Fantasy XIII

Unglaublich, dass es schon so lange her ist: Vor einem halben Jahrzehnt erblickte das wunderschöne "Final Fantasy XIII" das Licht der (damaligen) Nextgen-Konsolen-Welt und begeisterte nicht nur die rollenspielaffinen Massen. Ende 2011 wurde der komplexe Handlungsstrang um die sich langsam zum Hauptcharakter entwickelnden Lightning mit dem Sequel "Final Fantasy XIII-2" weitergesponnen. Nun findet die gigantische Trilogie mit "Lightning Returns: Final Fantasy XIII" endlich ihr Ende, sodass wir uns auf ein völlig neues Universum in Form von "Final Fantasy XV" freuen können.


Aber dieses Mal schlüpfen wir noch einmal in die extravaganten (und teilweise auch spärlichen) Modeaccesoires der Titelheldin, um 500 Jahre nach den schicksalshaften Ereignissen in "Final Fantasy XIII-2" für ein halbwegs gutes Ende einer sterbenden Welt zu sorgen, denn: Der Untergang ist gewiss! Das macht das ohnehin schon komplexe Unterfangen zu einem noch stressigeren Ereignis, da ständig die Uhr tickt und die Zeit bis zur Apokalypse abläuft.


Ähnlich wie seinerzeit schon bei "Dead Rising" muss man sich gut überlegen, welche Haupt- und Sidequests man wann erledigt. Wer über logistisches Feingefühl verfügt, ist beim letzten Abenteuer der rosahaarigen Kämpferin, die im Auftrag der mysteriösen Gottheit Bhunivelze unterwegs ist, klar von Vorteil. Keine Zeit also um in den wunderschönen Umgebungen zu verharren, tief einzuatmen und eins mit der Natur zu werden oder sexy Kleidungsstücke anzuprobieren, von denen es unendlich viele gibt (ja, sogar ein Lara Croft-Outfit). Meistens ist man alleine unterwegs, aber im weiteren Spielverlauf trifft man auf alte Bekannte (wer, wird nicht verraten), die einem im semi-rundenbasierten Kampf (love it or leave it!) zur Seite stehen.


Ganz wichtig, für mich persönlich zumindest, ist auch die Tatsache – und hier spoilere ich ausnahmsweise – endlich wieder auf dem Rücken eines graziösen Chocobos durch die Prärie zu reiten (und zu gleiten). Aber selbst hier bleibt ja nicht viel Zeit, wie der geschätzte Leser bereits in Erfahrung gebracht hat. "Lightning Returns" nimmt sich im Kontext der Trilogie am wenigsten ernst und wartet wohl mit den größten Verrücktheiten der gesamten "Final Fantasy"-Reihe auf, ohne aber respektlos gegenüber dieser zu sein.


Grafisch wirkt der Titel leider schon etwas angestaubt, gut, die Engine hat ja bereits fünf Jahre auf dem Buckel, aber die pompösen Zwischensequenzen sind noch immer zum Niederknien und Weinen (Freudentränen)! Es ist Zeit, Abschied von Lightning zu nehmen, und davon ist leider viel zu wenig vorhanden in "Lightning Returns". Wäre nicht diese gut gemeinte aber nervige Sanduhr, die wie eine Exekutionsaxt über den Hälsern der Spieler schwebt, hätte man das Grande finale noch viel besser genießen können.


 


Entwickler: Square Enix
Publisher: Square Enix
Plattform: Xbox 360 (getestet), PS3


Grafik: 8/10
Sound: 9/10
Steuerung: 9/10
Spielspaß: 9/10
Gesamt: 9/10