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Gruselkabinett 165

Gruselkabinett 165
Ein schwerer Schicksalsschlag macht die kleine Rosamond zur Vollwaise. Allein mit ihrem Kindermädchen tritt sie die Reise zum Sitz ihrer Familie an.

Gruselkabinett 165Die junge Hester kann ihr Glück kaum fassen. Die örtliche Pfarrersfamilie hat sie auserkoren, um in ihrem Haushalt als Kindermädchen zu arbeiten. Es folgen einige wenige, glückliche Jahre, doch dann wird die junge Familie von zahlreichen Schicksalsschlägen überzogen. Binnen weniger Tage ist die junge Rosamond zur Vollwaise geworden, nur Hester steht noch an ihrer Seite. Der Vormund entscheidet, dass das Kind die nächsten Jahre auf dem Familiensitz der Furnivalls aufwachsen soll, einem Anwesen weitab jeglicher Zivilisation. Weder Hester noch ihr Mündel ahnen, welche Gefahren dort auf sie lauern.


Das weitläufige und düstere Haus birgt eine Menge an Geheimnissen, doch niemand scheint bereit zu sein über die Vergangenheit zu reden. Dazu kommen die unheimlichen Orgelklänge, die Nacht für Nacht die Bewohner des Gemäuers um den Schlaf bringen. Mit jeder verstreichenden Woche wächst in Hester die Gewissheit, dass das Leben ihrer Anvertrauten in höchster Gefahr ist. Nur wenn es ihr gelingt, das dunkle Geheimnis des Hauses zu lüften, gibt es eine Chance, die junge Rosamond zu retten.


Wenn es etwas gibt, das Titania Medien nahezu perfekt beherrscht, dann die Inszenierung klassischer Schauergeschichten britischer Prägung. Hier lässt sich schon jetzt verlauten, dass "Das alte Kindermädchen erzählt" zum Kreis der besten Bearbeitungen auf diesem Gebiet gehört. Möchte man sich an einer Shortlist an wichtigen Kriterien für eine gelungene Schauergeschichte abarbeiten, so ist dies im vorliegenden Fall recht schnell erledigt. Ein altes Herrenhaus birgt eine Menge an Geheimnissen, welche die wenigen Bewohner um jeden Preis vertuschen wollen und den frisch angereisten Besuchern schnell zum Verhängnis werden.


Ein klassischer Stoff, der sicherlich schon in vielen Varianten erzählt wurde, aber hier durch die vielen kleinen Details besticht, die die Story zu etwas Besonderem werden lassen. Hinweise in Dialogen und Nebensätzen gewinnen innerhalb der Story zunehmend an Bedeutung und es gelingt den Produzenten scheinbar mühelos, das klassische Gruselelement zur vollen Entfaltung zu bringen. Treppen knarzen, der Wind heult und dazu das bedrohliche Orgelspiel. Mehr Atmosphäre geht kaum und sorgt für eine wohlige Gruselstimmung. Dazu gesellt sich ein tragischer und gleichzeitig überaus spannender Plot, der auch Kenner der Materie zu begeistern weiß.


Bei "Das alte Kindermädchen erzählt" greifen viele Faktoren erfolgreich ineinander. Ein in Variationen bekannter Stoff überzeugt aufgrund seiner Dichte und seiner Liebe zum Detail, Inszenierung und Kulisse genießen oberste Priorität und wissen von der ersten Minute an zu begeistern. Das Stilmittel der Musik leistet wieder einmal Außerordentliches. Die verwendeten Melodien und Kompositionen unterstreichen zu jeder Zeit die vorherrschende Atmosphäre der jeweiligen Szene. Hier ist einmal mehr erkennbar, wie viel Wert man auf die Symbiose zwischen gesprochenem Wort und Musik legt.


Nur selten gelingt es, dass ein Hörspiel sein Publikum wirklich abholt, doch in Zusammenhang mit dieser Produktion darf man durchaus diese Worte wählen, denn binnen weniger Minuten wähnt man sich in der winterlichen Landschaft Nordenglands. Soundeffekte und Musik verbinden sich auf magische Weise mit Worten und Stimmen und schaffen etwas bestechend Neues. Enorm viele weibliche Stimmen drücken dieser Produktion auf grandiose Art ihren Stempel auf, beginnend mit Julia DeLuise und Herma Koehn als Hester über Elga Schütz, Fabienne Hesse und Ingeborg Kallweit. Dazu gesellen sich die Stimmen von Hörspiellegenden wie Reinhilt Schneider, Jürgen Thormann, Dietmar Wunder und Horst Naumann. Eine der besten Produktionen der letzten Jahre innerhalb des "Gruselkabinetts".


 
# # # Justus Baier # # #



Publisher: Titania Medien


 

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