IHT Records
Das Album „White ladder“ von 1999 ist das bestverkaufte aller Zeiten in Irland, mit Hymnen wie „Please Forgive Me“ vermochte DAVID GRAY ein Millionenpublikum zu verzaubern. Nur logisch, dass danach ein Riesendruck auf dem jungen Herren lastete, dem er mit dem von Orchesterkitsch überladenen Nachfolger „Life In Slow Motion“ leider nicht standhalten konnte. GRAY zog sich daraufhin vier Jahre zurück und es wurde sehr ruhig um ihn. 2009 ist er zurück und versucht mit „Draw The Line“ einen Befreiungsschlag vom alles überschattenden „White Ladder“-Erfolg zu landen. Operation gelungen? Zum Teil. Mit beinahe komplett neuer Band gelingt es GRAY immer wieder, wunderschöne, einlullende Melodien („Kathleen“) oder breit angelegte Alles-wird-gut-Epen („Fugitive“) zu erschaffen, die Hoffnung auf mehr machen. Leider aber verirrt er sich auch zu oft in Songs, die hoffnungsvoll beginnen und sich dann belanglos ins nirgendwo verabschieden („Jackdaw“, „Nemesis“). GRAYs Stimme hat unverändert Charisma und Charakter, die Texte sind einmal mehr intelligent, beim nächsten Versuch steht also die Herausforderung an, wieder auf kompletter Albumlänge zu überzeugen. Denn das Talent dazu hat der gute Mann allemal.
www.davidgray.comMartin Ertolitsch (6,5)
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