Was hat abstrakte Kunst mit den Umsturzplänen einer Millionärsclique zu tun?
Die mächtige Grande Nation ist ins Taumeln geraten und steuert politisch unruhigen Zeiten entgegen. Wesentlich dafür verantwortlich zeichnet unser geschätzter Chief Inspector Archibald LeBrock, der kürzlich eine großangelegte Verschwörung auf höchster Ebene aufgedeckt hat. Nun sind in Frankreich die ersten freien Wahlen angesetzt, was Baron Krapaud und seinen schwerreichen Freunden aus Industrie und Geldadel ein mächtiger Dorn im Auge ist.
Ein Putsch muss also her, um das unangenehme demokratische Experiment gar nicht erst stattfinden zu lassen. Zunächst gar nicht damit in Verbindung gebracht wird der Mord an dem berühmten Maler Gustave Corbeau, der von Grandvilles Revolutionsrat mit der Arbeit an einem riesigen Wandgemälde beauftragt worden ist. Der Verdacht fällt zunächst auf seinen Konkurrenten Auguste Rodent, doch wird auch dieser wenige Tage darauf ermordet – ein äußerst kniffliger Fall für LeBrock, der sich noch dazu seiner Gefühle für Billie klarwerden muss.
Bryan Talbot stopft "Grandville De Luxe" nicht nur mit unzähligen Querverweisen und Anspielungen aus den Sphären von Kunst und Kultur, Geschichte und Politik voll, sondern wirft dabei auch clever Steampunk-Ebenbilder moderner technischer Gerätschaften ins Feld, die dem Freiheitsstreben des aufgeklärten Bürgers (und vor allem der sogenannten Teignasen) entgegengesetzt werden. So gibt es abgesehen von der wieder äußerst flott und vergnüglich getexteten und gezeichneten Handlung wieder viele augenzwinkernde Scherze zu entdecken – und auch das Marsupilami-Kostüm darf ein glanzvolles Comeback feiern.
# # # Andreas Grabenschweiger # # #
Publisher: Schreiber & Leser
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