Game-Review: Viva Pinata - Chaos im Paradies (Xbox 360)

Die Kuscheltierchen sind zurück! Bunt, Bunter, Viva Pinata 2...

Viele der härtesten Spieler auf Xbox Live, Freunde von Shootern und Actionspielen, ertappten sich dabei, mit fast fanatischer Besessenheit, ihre Pinatas zu hegen, zu pflegen und sich mit Gartenarbeit zu beschäftigen. Das scheint verwunderlich, da das Spiel optisch nach Unterhaltung für die Kleinsten aussieht – doch weit gefehlt. Bei genauer Betrachtung entpuppt sich Viva Pinata als pures Suchtmittel für jung und alt. Nun ist die Fortsetzung erschienen und versucht, an den vergangenen Erfolg anzuknüpfen.

Im Grunde wirkt Viva Pinata 2 Trouble in Paradise jedoch nicht wie ein vollwertiger Nachfolger, sondern wie ein gut umgesetztes Bonuspacket. Die Grafik wurde eine Spur verbessert, dafür kann es aber in überfüllten Gärten zu kleinen Rucklern kommen.
Die Steuerung wurde an einigen Stellen etwas vereinfacht und verringert unnötige Wege im Menü.

Die wesentlichste Neuerung von „Trouble in Paradise“ stellen die beiden neuen Regionen dar, in denen Pinatas für die eignen Gärten gefangen werden können. Eine Wüstenlandschaft und eine Eislandschaft beherbergen besondere Pinatas, die mit Ködern und Fallen ausgetrickst und gefangen werden müssen.

Wie im ersten Teil müssen die Bedingungen im Garten stimmen um die Pinatas zum Bleiben zu bewegen. Sobald das geschafft ist und zwei Pinatas einer Spezies heimisch sind, können diese gezüchtet werden. Dazu mussein Labyrinth-Minigame absolviert werden. Das kann bei wertvolleren Pinatas schon ganz schön knifflig werden – den Kleinsten werden also Papas oder große Brüder gelegentlich etwas unter die Arme greifen müssen.

Für den im Titel erwähnten „Ärger im Paradies“ sorgen dabei Dr. Pester und seine Rowdys. Wenn sie in den Garten kommen zerstören sie die mühsam angelockten Pinatas, oder verstreuen gifitige Süßigkeiten, um Pinatas krank zu machen.

Als ob das nicht schon schlimm genug wäre, lockt der Garten auch noch saure Pinatas an, die auf unterschiedliche Weise Schaden anrichten. Wenn man sie aber richtig behandelt, besteht die Möglichkeit sie zu zähmen und zu normalen Pinatas zu konvertieren.  Vor allem für die Kleinsten gibt es den „Just for fun“ Modus – hier kann man sich ohne diese Störfaktoren den Gärten widmen. Unbegrenztes Geld und der Verzicht auf die Minigames zur Paarung senken den Schwierigkeitsgrad dramatisch

Neben den neuen Regionen setzen die Entwickler besonders auf den Multiplayer Modus. Man kann bis zu vier Spieler in den eigenen Garten einladen und kooperativ arbeiten. Spieler mit einem hohen Rang können so Pinatas anlocken die weniger erfahrene Spieler nie bekommen könnten. So wird das liebenswerte Spiel auch zum sozialen Ereignis. Rare und Miscrosoft haben außerdem einen eigenen Jugendschutz Menüpunkt für Kinder und Eltern eingerichtet, um die jüngsten mit einem netten Video vor den Gefahren der Onlinewelt zu warnen.

Fazit: Alles in allem eine mehr als gelungene Rückkehr der kunterbunten Tierchen. Freunde des ersten Teils werden sich sofort wohl fühlen, aber vielleicht große Neuerungen vermissen. Allen Pinata Neulingen, die sich mit der bunten kindlichen Grafik anfreunden können, kann ich eine uneingeschränkte Empfehlung aussprechen.



Grafik: 9/10
Sound: 8/10
Steuerung: 9/10
Spielspaß: 10/10
Gesamt: 9/10

Entwickler: Rare Ltd.
Publisher: Microsoft Game Studios