Codemasters setzt zum Überholmanöver an: Kann sich „Moto GP“ behaupten oder nutzt „Super Bike World“ den Windschatten um die Führung zu übernehmen?
Bei Spielbeginn stehen verschiedene Rennen, u.a. die Meisterschaft, der Soforteinstieg und diverse Herausforderungen zur Auswahl.
Besonders in der Variante „World Championship“ wird Wirklichkeitsnähe groß geschrieben. Freunde von kurzweiligen Arcadeintermezzos werden da mit den anderen Spielmodi mehr Freude haben, ein Soforteinstieg in die Rennaction ist hier nicht möglich. Konsequent und realitätsgetreu soll der komplette Racingablauf durchlaufen werden. Auch sind sämtliche Motorradhersteller, Piloten und Kurse ohne Ausnahme in der Originallizenz vorhanden, was zum glaubwürdigen Spielgefühl beiträgt.
Viel Feingefühl und Durchhaltevermögen bedarf es dann auch vor allem bei den Rennen selbst, insbesondere wenn man sich auf die höheren Schwierigkeitsgrade einlässt. Diese sind jedoch ausschließlich eingefleischten Motorrad- und Simulationsfanatikern zu empfehlen; durchschnittliche Gamer werden hier entweder – nach dem x-ten ungewollten Ausritt ins Kiesbett – frustriert das virtuelle Bike demontieren oder sich gleich auf den einsteigerfreundlichen Arcade-Modus verlegen. Das Handling ist weitgehend solide.
Insbesondere Simulationsfreaks werden in den vielfältigen Möglichkeiten des technischen Feintunings ein neues Hobby finden; jener Arbeitsaufwend der sich in Detailtreue und Optionsvielfalt beim Tuning bemerkbar macht, wurde offenbar an anderer Stelle durch „Sparmaßnahmen“ wieder wettgemacht: Im ganzen Spiel bekommt man keine einzige Siegerehrung zu Gesicht! Wenig begeisternd ist auch die mäßig intelligente Gegner-KI sowie die ungünstig positionierte Kamera, hier hätte man sich vom (vierrädrigen) Gamependant „Race Driver GRID“ (ebenfalls Codemasters) ein gutes Stück abschneiden können. Selbiges gilt auch für das optisch magere Spieldesign und die lieblos hingeknallten 2D-Zuschauer. Viele gibt es davon ohnehin nicht, denn der Streckenrand präsentiert sich meist unrealistisch leer.
Die Renngeräusche sind annehmbar, ein ansprechender „Racing“-Score á la „Need for Speed“ fehlt leider.
Fazit: Simulationsfreaks und Rennpuristen (Original-Lizenz!) dürfen getrost zugreifen, Gelegenheitsgamer sollten auch einen Blick auf „Moto GP“ werfen.
###Karl Stingeder###
Grafik: 5/10
Sound: 5,5/10
Steuerung: 7/10
Spielspaß: 6/10
Gesamt: 6
Entwickler: Black Bean Games
Publisher: Codemasters
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