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Gabriel Burns 38

Gabriel Burns 38
Eine abgelegene Insel wird Schauplatz einer verstörenden Mordserie. Niemand hat eine Vorstellung davon, wer die brutalen Taten verübt haben könnte und dabei selbst vor Kindern nicht zurückschreckt.

(C) Decision Products/Sony Music / Gabriel Burns 38 / Zum Vergrößern auf das Bild klickenClam Island ist eine kleine Insel an der kanadischen Ostküste, ein Ort der Ruhe und Einsamkeit abseits der Touristenrouten. Seit einiger Zeit hat sich dies jedoch geändert, seitdem immer mehr Fremde auf das beschauliche Eiland ziehen. Die Stimmung zwischen den Einheimischen und den Zugezogenen ist angespannt. Dann ereignet sich der erste Mord und der Ton zwischen den beiden Gruppen wird rauer. Niemand traut mehr seinen engsten Freunden und Nachbarn über den Weg. Die junge Journalistin Patricia Donavan ist gemeinsam mit ihrer Tochter Maggie auf die Insel gezogen und wird ebenfalls Zeuge der immer länger werdenden Reihe von Mordfällen, die immer grausamer und bizarrer ausfallen. Dazu werden die Gräben zwischen den Menschen immer tiefer. Niemand kann jedoch ahnen, welcher beispiellosen Katastrophe die kleine Gemeinde entgegensteuert.


Wie bereits bei den beiden Vorgängerfolgen, so setzt Volker Sassenberg auch bei "Der Tod ist eine Lektion" den Trend fort, auf die namensgebende Hauptfigur zu verzichten und andere Charaktere nur am Rande in Erscheinung treten zu lassen. Mit der 38. Episode geht man nun noch einen Schritt weiter und führt einen komplett neuen Nebenschauplatz mit Figuren ein, die scheinbar in keinerlei Zusammenhang zum übrigen Seriengeschehen stehen, und erst gegen Ende der Folge erfährt man mehr über die Verbindung zu den bisherigen Ereignissen. Die Veränderungen gehen jedoch noch weiter, so werden die Vorkommnisse auf der Insel aus der Perspektive der Journalistin Patricia Donavan erzählt.


All jene Fans, die auf eine Rückkehr von Steven Burns in dieser Folge gehofft haben, werden enttäuscht sein. Dass bedeutet jedoch nicht, dass "Der Tod ist eine Lektion" nicht in den Serienkosmos passen würde – was bei TV-Serien mittlerweile gang und gäbe ist, einige Ereignisse aus verschiedenen Blickwinkeln zu erzählen, hält nun auch im Hörspiel Einzug und verbreitert den inhaltlichen Sockel dieser außergewöhnlichen Mystery-Serie. Wie in allen bisherigen Veröffentlichungen auch, so besticht auch die aktuelle Episode mit einer unheimlichen und sehr dichten Atmosphäre. Die sich zuspitzende Mordserie und die daraus resultierenden Spannungen werden für den Hörer mit ansteigender Minutenzahl immer spürbarer.


Im Gegensatz zu vielen anderen Hörspielen bleibt der tatsächliche Hintergrund für die seltsamen Vorgänge in der kanadischen Provinz bis zum Ende im Dunklen und erfordert vom Hörer die Geduld, sich bis zum Schluss auf die beklemmende und sehr eigenständige Geschichte einzulassen. Wem dies gelingt, wird mit einer sehr stimmigen Verbindung zu den Erlebnissen von Burns und dem übrigen Team belohnt und man bekommt das Gefühl, dass sich ein weiteres Puzzleteil des großen Ganzen an die richtige Stelle setzt. Einige Passagen sind wie bei "Gabriel Burns" gewohnt nicht gerade leichte Kost und nicht unbedingt für zarte Gemüter geeignet.


Um die besondere Atmosphäre dieser Serie zu erklären, ist es wichtig, einen Blick auf die verwendeten Musikstücke zu werfen. In "Der Tod ist eine Lektion" kommen wieder einige bekannte, aber auch viele neue Kompositionen zum Einsatz, denen es problemlos gelingt, die unterschiedlichen Stimmungen der Story einzufangen. Gemeinsam haben alle Stücke eine düstere Grundstimmung, die die sich zuspitzenden Veränderungen auf der Insel passend untermalen. Hier hat das Produktionsteam Fingerspitzengefühl bewiesen, denn die falsche Auswahl von Musik kann die Stimmung eines Hörspiels schnell zunichte machen. Die Geräusche sind wie gewohnt gut gewählt und platziert und lassen keinen Wunsch offen, dies gilt insbesondere dann, wenn man diese Folge über Kopfhörer genießt.


Fast alle Stimmen, die in "Der Tod ist eine Lektion" zu hören sind, gehören zu den eher unbekannten Sprechern, machen allerdings allesamt eine ordentliche Figur. Martin Kesici dürfte dem einen oder anderen aus einigen unsäglichen TV-Formaten bekannt sein und kommt hier nun als Briefträger Dave Hoverman zum Einsatz. Im Gegensatz zu manchem Auftritt in den Untiefen der Fernsehunterhaltung geht seine Arbeit hier vollkommen in Ordnung und hält das hohe Niveau der sprachlichen Darbietungen.


Besonders die weiblichen Hauptrollen sind mit Heidi Weigelt (Patricia Donavan) und Anita Hopt (Judy Andrews) gut besetzt und schaffen es problemlos, eine Folge ohne die eigentliche Hauptfigur zu tragen. Erwähnenswert ist auch Melanie Brinkmann, die in ihrer Rolle als Maggie die unterschiedlichsten Emotionen transportieren muss und dies scheinbar mühelos umsetzen kann. So und nicht anders müssen Hörspiele im noch jungen Jahrtausend klingen. Wer bereit ist sich auf ein Hörspiel einzulassen, das fernab der üblichen Seriengepflogenheiten operiert, wird mit über einer Stunde feinster Unterhaltung für die Ohren belohnt.  


 
# # # Justus Baier # # #



Publisher: Decision Products/Sony Music




 

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