Zwischen einer neuen Interpretation der charismatischen Kriegerin und einer dunklen Zukunftsvision versucht Wonder Woman im DC-Future-State-Event ihren Platz zu finden und muss sich in der mythologischen Unterwelt ebenso beweisen wie am Ende alles Seins.
Tief im grünen Herz des Amazonasregenwaldes setzt Yara Flor zum Kampf gegen eine vielköpfige Monstrosität an, aber eigentlich führt die neue Wonder Woman anderes im Schilde, will sie doch ihre treue, aber gefallene Soldatin Potira aus der Unterwelt befreien und ins Leben zurückholen. Doch die Suche nach der Soldatinnen Seele im Reich des finsteren Lord Hades gestaltet sich kompliziert und letztlich ist es auch Yaras Seele, die auf dem Spiel steht.
Im zweiten Abenteuer treibt Wonder Woman einsam durch das Weltall, die Erde wurde verwüstet, nichts existiert mehr und der Monolog als einzige Möglichkeit zur Reflektion treibt die einst tapfere Kriegerin in die Verzweiflung. So verletzlich und psychisch vielschichtig durfte man die ansonsten so schlagkräftige Amazone erst selten erleben und das für den menschlichen Leser doch deprimierende, postapokalyptische Szenario versprüht ein ganz besonderes, ungewohntes und reizvolles Flair.
In insgesamt vier kurzen Geschichten, die jeweils aus nur zwei Heften bestehen entführt der Sonderband die Leserschaft in ein neues Amazonen-Universum. Das Neuland hat dabei großes Potential, die Ansätze sind fruchtbar und wirkungsvoll, aber als Kurzgeschichten konzipiert sind sie nun mal was sie sind: Kurzweilige Unterhaltung. Der schnelle Sprung zwischen den unterschiedlichen Stilen und Geschichten reißt einen just dann aus dem neuen Umfeld, als man sich an Atmosphäre und Stil gewöhnt und mit der Persönlichkeit der jeweiligen Protagonisten angefreundet hätte. Das macht den Sonderband zu einem zwar unterhaltsamen und spannenden Lesevergnügen, das aber etwas zerrissen und unvollständig wirkt.
# # # Christoph Höhl # # #
Publisher: Panini Comics
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