Dank einem eingespielten Kreativteam mutierte die Serie des Donnergotts um die Jahrtausendwende zu einer der besten von Marvel.
Manchen kann man es nie wirklich recht machen, Comic-Fans ohnehin nicht. Davon kann Dan Jurgens möglicherweise ein Lied singen. Obwohl er seit über zwei Jahrzehnten konstant eine der fleißigsten Arbeitsbienen im amerikanischen Spandex-Biz ist, wird er für viele wohl auf ewig nur der Mann sein, der Superman getötet hat. Eine Sichtweise, die hinsichtlich des Werks des 1959 geborenen Autors und Zeichners sowohl an Qualität als auch Quantität nicht zutrifft. Die Beweisführung hierfür lässt sich beispielsweise ganz locker mit Band 23 von Hachettes Marvel-Sammlung führen.
"Auf der Suche nach Göttern" enthält die ersten sieben US-Ausgaben der 1998 nach "Heroes Reborn" gestarteten Serie "The Mighty Thor" und lässt den zurückgekehrten Donnergott in ein zerstörtes Asgard zurückkehren. Seine nordischen Mitstreiter sind allesamt verschwunden, doch allzu viel Zeit zum Sinnieren bleibt nicht, denn ein Kampf gegen den Destroyer führt überraschenderweise zu Thors Tod und Wiedergeburt als Jake Olson – dem Sanitäter, der bei einer heldenhaften Rettungsaktion während der Auseinandersetzung ums Leben gekommen ist.
Huch! Den Protagonisten gleich in der ersten Ausgabe zu töten, ist schon ein starkes Stück. Doch dient das Dan Jurgens nur als Vehikel, um seine Version des Asen wieder näher an die ursprüngliche Version von Stan Lee und Jack Kirby heranzuführen. Jake Olson als Thors nicht gerade geliebtes Alter ego erdet den Charakter auf "street level", während sich in den Göttersphären eine gefährliche Intrige vollzieht. Wunderbar geschrieben und toll illustriert von einem John Romita jr., dem man die damalige Doppelbelastung (als Zeichner auch von "Peter Parker: Spider-Man") an keiner Stelle anmerkt.
# # # Andreas Grabenschweiger # # #
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