"Du bist ein widerwärtiger, hinterlistiger, geldgieriger Halunke! Könntest mir ans Herz wachsen!"

Dieses Zitat, das Autor Simon Furman Death`s Head im fünften Heft von dessen erstem Solo-Volume in den (metallischen) Mund legt, trifft den liebenswert schrägen Charakter des Kopfgeldjägers, der keinesfalls so genannt werden möchte, sehr gut. Der Leserschaft von Hachettes erster Marvel-Sammelreihe ist der Herr mit dem markanten Aussehen bereits in
Band 214 begegnet, wo er einen Gastauftritt bei "Dragon`s Claws" hinlegte. Dieser auch von Furman getexteten Serie war zwar ebenfalls das Schicksal eines kurzzeitigen Erscheinens beschieden, "Death`s Head" hingegen mauserte sich zum Kulttitel, den in späteren Jahren auch der Mutterkonzern von Marvel UK selbst immer mal wieder aufleben lassen sollte.
Die vorliegende Ausgabe enthält die ersten sieben (von zehn) Nummern, die unter anderem von späteren Zeichnerstars wie Bryan Hitch (
"The Authority") oder Liam Sharp ("Judge Dredd", "Spawn – The Dark Ages") zu Papier gebracht wurden und uns erneut ins Jahr 8162 versetzen, wo sich auch die Abenteuer von Dragon`s Claws zutragen. Besagtes Team taucht quasi im Gegenzug für das vorangegangene Crossover, das zur Bewerbung der neuen Serie dienen sollte, nun hier auf, darüber hinaus muss sich der selbsternannte "freiberufliche Friedensbewahrer" mit verschiedenen Missionen und den damit verbundenen Problemen herumschlagen – schließlich verhalten sich sowohl die Zielpersonen als auch die Auftraggeber meistens nicht wie gewünscht.
Zur Seite (oder je nach Sichtweise im Weg) steht Death`s Head dabei Spratt, der sich ihm als Partner aufdrängt und nicht abschütteln lässt. So wird unser Profikiller ordentlich auf Trab gehalten und dazu genötigt, nicht nur auf die Kraft seiner Argumente (in Form meistens zynischer Einzeiler), sondern auch massive Feuerkraft zu vertrauen. Das Ganze macht ordentlich Spaß und nimmt in gewissem Sinne bereits das voraus, was etwa DC einige Jahre später mit Lobo (wiederum unter der Regie von britischen Autoren) erfolgreich vermarkten sollte. Als Bonus ist hier übrigens auch der Einseiter "High Noon Tex" enthalten, der das Debüt von Death`s Head markieren sollte, aber mit einiger Verspätung zum Abdruck kam, sodass "Transformers" 113 (Mai 1987) die entsprechende Ehre zuteilwurde.
# # # Andreas Grabenschweiger # # #
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