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Crécy

Crécy
1346 tritt eine englische Bauernarmee gegen französische Ritter und professionelle Söldner in deren Diensten an. Dank William von Stonham ist man als Leser quasi hautnah dabei.

(C) Dantes Verlag / Crécy / Zum Vergrößern auf das Bild klickenWohl nur Historikern und ausgewiesenen Kennern der frühen Neuzeit dürfte der 26. August 1346 als ein bedeutendes Datum bekannt sein. An diesem Tag trat eine großteils aus englischen Bauern rekrutierte englische Streitmacht gegen ein zahlenmäßig zwei- bis dreifach überlegenes französisches Heer samt Soldaten aus Genua in deren Sold an. Die Schlacht gilt als Beginn des Hundertjährigen Krieges (1337-1453) auf dem europäischen Festland und mündete in einem totalen Desaster für die Verteidiger, die gegen die von Edward III. ins Feld geführten Langbogenschützen eine katastrophale Niederlage mit Tausenden von Toten erlitten.


Im Rahmen seines fiktiven Labels Apparat widmete sich Warren Ellis der folgenreichen Auseinandersetzung, die er aus den Augen des Engländers William von Stonham schildert. Im Zentrum steht dabei weniger eine möglichst actionreiche oder explizite Darstellung des Kampfs und der damit verbundenen Grausamkeiten, sondern die Beschreibung der Kriegskunst, der politischen und militärischen Situation beider Seiten und – wie es sich für den Autor angesichts der derben Sprache seines rustikalen Protagonisten geziemt – Fäkalausdrücke soweit das Auge des Lesers reicht. Dabei wird schnell klar, dass der Langbogenschütze ein bisschen mehr über die allgemeine Lage Bescheid weiß als es ihm eigentlich möglich sein sollte.


Diese beabsichtigte Seltsamkeit ist wohl dem Science-Fiction-Aspekt geschuldet, den Mr. Ellis in seine aber auch so keineswegs knochentrockene frühneuzeitliche Kriegsgeschichte eingebracht hat. Wie auch die vorangegangenen Aparat-Geschichten gibt sich auch "Crécy" vornehm in Schwarzweiß, was das anmutige Artwork von Raulo Cáceres perfekt in Szene setzt, und dank des wie immer sachkundigen Übersetzers Jens R. Nielsen kann man ganz ohne Mühe auch noch was lernen bei der Sache. Nicht nur was die Zeitlosigkeit von Nationalismus angeht, sondern auch dass es stets schwierig war und ist, den Nebelgranaten der Propagandisten und Schönredner des dreckigen Geschäfts namens Krieg auszuweichen.


 
# # # Andreas Grabenschweiger # # #



Publisher: Dantes Verlag




 


 

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