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Comic-Review: The Spirit 1 (Panini)

The Spirit 2 (c) DC Deutschland/Panini Comics
Die Legende lebt! Darwyn Cookes Neuinterpretation von Will Eisners „The Spirit“ transportiert den smarten Detektiv aus den 1940ern in die heutige Zeit. Die originalen DC-Hefte von August 2007 bis Januar 2008 sind nun auf Deutsch erschienen.
The Spirit 2 (c) DC Deutschland/Panini Comics / Zum Vergrößern auf das Bild klickenWill Eisners Klassiker ist Comic-Freunden wohlbekannt: Der junge Polizist Denny Colt stirbt vermeintlich bei einem Einsatz. Getarnt mit einer blauen Augenmaske kehrt er zurück, um fortan als „The Spirit“ das Böse zu bekämpfen.

Autor und Zeichner Cooke hat „The Spirit“ nun behutsam modernisiert und in die Jetztzeit geholt. Optisch ist der Held noch in den 40er Jahren des vergangenen Jahrhunderts verhaftet, nach wie vor trägt er Trenchcoat, Filzhut und einen wattierten Anzug. Auch sein Geschlechterrollenverständnis ist noch von vorgestern: Der kantige Held ist immer bereit, dem schwachen Geschlecht eine starke Schulter zum Anlehnen und eine breite Brust zum Anschmachten zu bieten.

Die Welt um ihn herum hat sich aber verändert: Die Menschen kommunizieren mit Handys, und das Internet hat die Medienlandschaft revolutioniert. Und auch die Frauen sind nicht mehr die schwachen, hilflosen und hysterischen Geschöpfchen, die gottergeben darauf warten, bis der virile Held sie von allem Ungemach befreit.

Kurzum: Eigentlich ist „The Spirit“ im dritten Jahrtausend nur mehr ein wandelnder Anachronismus. Kann das gut gehen? Es kann: Diese Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen ist nicht störend oder verwirrend, sondern gerade aus ihr ziehen die neuen Storys einen Großteil ihres Charmes und Witzes.

Auch erzählerisch und zeichnerisch hat Cookes den Klassiker in die Gegenwart geholt: Insgesamt wirken seine Zeichnungen zeitgemäßer, dem heutigen Sehgewohnheiten angepasster, auch neue Figuren werden in den Kosmos von „The Spirit“ eingeführt, die auch einmal die Erzählperspektive übernehmen.
Die Abenteuer des maskierten Helden lassen sich zwar einzeln konsumieren, durch das wiederkehrende Personal ergibt sich aber auch ein organisch wachsendes Ganzes. Das Hauptmotiv von Sammelband 2 ist übrigens Spirits Kampf gegen seinen Widersacher Alvarro Mortez (alias El Morte), der sich gleich über zwei Einzelbände zieht.

Weiters in vorliegendem Band enthalten: Drei Spirit-Stories von Kyle Baker, Walter Simonson und Chris Sprouse, Jimmy Palmiotti und Jordi Bernert, die Cookes einen Monat lang vertraten. Diese Geschichten stehen außerhalb der Serie und sind erzähltechnisch wie zeichnerisch eigenständige Annäherungen an den legendären Comic, oder anders formuliert: Tribute an Will Eisner, Verbeugungen vor dem Altmeister.

Speziell Comic-Fans aus Österreich sei der Band ans Herz gelegt. Eigentlich hätte nämlich hierzulande am 5. Februar die „The Spirit“-Verfilmung von Frank Miller anlaufen sollen. Wegen schlechter Einspielergebnisse wurde der Kinostart aber vorerst verschoben, nun soll er ganz gecancelt werden. Die Zeit bis zum Erscheinen der DVD lässt sich mit der Panini-Serie aber vortrefflich verkürzen.


# # # Manuel G. Mattweber # # #

  

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