Autor Mark Perry war neben seiner Tätigkeit als Labelboss von Step Forward Records und Musiker bei Alternative TV auch Herausgeber des titelgebenden ersten englischen Punk-Fanzines "Sniffin’ Glue".
Erschienen zu Beginn der ersten Punkwelle zwischen 1976 und 1977, gilt das Magazin als erstes Dokument aus der Fanperspektive dieser Zeit. Wie man dem Titel entnehmen kann, ist dieses Buch eine Sammlung aller zwölf Ausgaben des Fanzines, ergänzt durch ein sehr ausführliches Vorwort des Autors.
Beim Durchforsten der Artikel stellt man schnell fest, dass Perry trotz seines jugendlichen Alters ein tolles Gespür dafür hatte, welche Platten den Test der Zeit überstehen würden: So prophezeite er beispielsweise Bands wie den Ramones und The Clash (die damals noch gar keine Platte veröffentlicht hatten!) schon 1976 eine große Zukunft. Andere Artikel und Interviews beschäftigen sich mit Gruppen wie den Sex Pistols, The Damned, The Stranglers, Suicide, Wire, The Jam, den New York Dolls und anderen, die heute alle zum Who Is Who des Punk und all seinen Ausläufern zählen.
"Sniffin’ Glue" punktet nicht so sehr mit Qualität der Artikel sondern viel mehr mit Liebe zum Detail, die man auf jeder Seite – natürlich im punkigen Schnipsel-Layout, das ja noch heute als State of the Art gilt – erkennen kann und nach wie vor unglaublich ehrlich und charmant rüberkommt. Je länger ich in dem Buch schmökere, desto mehr beschleicht mich das Gefühl, dass früher wirklich alles besser war…
# # # Peter Hanzl # # #
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