40 Jahre Videospiele!
Der Autor Frank Magdans versucht in seinem Werk „Game Generations“ einen Überblick über die Entwicklung des Videospielsektors zu geben. Ein Highlight sind die Interviews mit zahlreichen Szenegrößen wie Richard Garriott oder Ron Gilbert.
Leider wird die gesamte Geschichte der Videospiele in Kapitel 1 in gerade einmal etwas mehr als 10 Seiten abgehandelt und gibt kaum mehr als einen netten Überblick.
Ausführlicher sind dann die über 40 Interviews mit bekannten Entwicklern, Designern und Pionieren der Videospielwelt im zweiten Kapitel gestaltet. Jedes Gespräch umfasst einige Seiten und die Stars plaudern aus dem Nähkästchen über die Branche und ihre Arbeit. Die Fragen schwanken dabei ziemlich stark in der Qualität. Während manche wirklich brillant formuliert sind und die Entwickler zum Plaudern animieren, wird an anderen Stellen das Gespräch eher abgewürgt.
Den dritten Teil des Buches widmet der Autor den Stars der Spielewelt. Leider findet man hier nur kurze Portraits zu drei legendären Entwicklern. Auch der folgende Abschnitt des Buches hat eigentlich keine Berechtigung als Hauptkapitel zu dienen. Lara Croft gibt ein Interview und erzählt kurz aus ihrem fiktiven Leben.
Danach geht es um die Pioniere der Spielewelt, Entwickler der Neuzeit und ihre Perspektive der Branche. Den Schlusspunkt des Buches bildet ein kurzer Ausflug in die Welt des Edutainments. Leider ist auch dieses Kapitel zu kurz um wirklich Tiefgang zu haben, gibt aber Neulingen in diesem Bereich einen kurzen Abriss.
Schon nach diesem kurzen Abriss dürfte die größte Schwäche des Buches offensichtlich sein. Die Beiträge sind bunt zusammengewürfelt und von unterschiedlichster Qualität. Etwas mehr Struktur und ein stärkerer Fokus auf das Grundthema hätten einen echten Hit für Spielefreaks gegeben. Trotz dieser Schwächen unterhält „Game Generations“ bis auf kurze Ausnahmen ausgezeichnet und bietet interessante Informationen über unser liebstes Hobby. Die Perspektive der Programmierer, Entwickler und Designer wirft dabei oft ein neues Licht auf viele Elemente der Branche.
Fans von Videospielen, die nicht überkritisch sind sollten auf jeden Fall einen Blick riskieren. Wer ein wissenschaftliches Werk erwartet, sollte vielleicht die Finger davon lassen.
###Hannes Schaufler###
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