Johannes Ulbricht liefert die spannende Biographie eines Computerspiele-Entwicklers mit interessanten Einsichten zur Szene ab.
Der CSW Verlag versorgt die Videospiel-begeisterte Leserschaft bereits seit einigen Jahren mit einschlägiger Literatur. Neben den Magazinen „Retro“ und „elektrospieler“ erscheinen auch Bücher, die die Videospielkultur zum Thema haben. „Der Spielemacher“ von Johannes Ulbricht erzählt die fiktionale Biographie Stephans, der seit seiner Jugend von eigenen Videospielen träumt. Nach dem Schulabschluss gründet er die Firma Powderworks und steckt all seine Energie in die Realisierung des ersten Spiels, das ein kleiner Überraschungserfolg wird. Endlich kann er sich seinem Herzensprojekt widmen. Doch kurz vor Fertigstellung wird er sabotiert! Die Intrige eines Vertrauten lässt die Firma untergehen und seinen Traum endgültig platzen, der in der Szene hart erarbeitete Ruf scheint zerstört.
Er beschließt einen Neuanfang mit seiner Firma Nuclear Blast. Mit einem gewagten Konzept und von Rache angetrieben, arbeitet er sich bis in das Top-Management eines großen Publishers hoch. Doch die vielen Jahre in der harten Branche haben ihn gezeichnet, seine einst so ambitionierten Träume von Kunst sind dem kalten Kalkül der Erfolgssucht gewichen. Stephan begeht einen folgenschweren Fehler und steht schließlich vor den Scherben seines Lebenswerks. Zwar ist der Wechsel der zwei Erzählperspektiven etwas störend für den Lesefluss, doch besticht die Geschichte durch ihre Einzigartigkeit. Sind die ersten Seiten noch mit Teenager-Träumereien gefüllt, wandelt sich die Geschichte zunehmend in einen spannenden Wirtschaftskrimi mit einigen interessanten Blicken hinter die Kulissen der Branche.
# # # Andreas Himmetzberger # # #
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