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Book-Review: Cthulhu (Festa)

cthulhu_cover (c) Festa
"Hattest du schon einmal einen Traum, der dir völlig real erschien? Angenommen, du würdest nicht mehr aufwachen, woher wüsstest du was Traum ist und was real?" – "Willkommen in der Wüste der Realität…!"

cthulhu_cover (c) Festa / Zum Vergrößern auf das Bild klickenDiese Fragen, hier frei zitiert aus dem Film "Matrix", prägen das Werk des Altmeisters der Horror-Fantasy-Literatur H. P. Lovecraft. Wie Edgar Allan Poe und Stephen King wird der Leser hinausgezogen aus unserer bekannten Welt, ihren Eindrücken und Wahrnehmungen; und verrückt in phantastische Sphären jenseits von ihr, in die Sphären der Träume, welche die Grenzen dazwischen gänzlich verschwimmen lassen. Band 5 der vom Festa Verlag herausgegebenen "Gesammelten Werke" bietet zehn Erzählungen und Bonusmaterial.


Die in "Cthulhu" anfänglich fragmentarischen und unzusammenhängenden Kurzgeschichten verbinden sich im Verlauf des Buches zu einem komplexen und gigantischen Ganzen, das in seinem Umfang einen Vergleich mit den Sagas Tolkiens nicht zu scheuen braucht – diesen aber an Fantastik bei weitem übertrifft! Doch anders als bei King oder Poe erzeugt das häufige Zitieren realer oder imaginärer Quellen stets den Eindruck, der Erzähler berichte von tatsächlich stattgefundenen Ereignissen, Erinnerungen von zum Teil globaler Reichweite, die wie das Grummeln eines Vulkans vor nahender Bedrohung warnen.


Im Zentrum dieses Universums steht die sagenhafte, dämonische Gottheit Cthulhu, der Heerführer der großen Alten, der tot in seinem Palast in der versunkenen Stadt R’ylieh liegt und auf sein Erwachen wartet – um wie vor Äonen erneut das Reich seiner Rasse auf Erden zu errichten. Doch der schlaffende Gott beeinflusst auch die Welt der Menschen, besonders die empfindlichen unter ihnen, und speziell die okkulten Meister der Träume (wie die Hauptfigur Randolph Carter), die mittels spezieller Techniken jene jenseits der wachen und logischen Wahrnehmung existierenden Realitäten zu besuchen vermögen, wo selbst der Tod nur ein zeitweiliger Zustand ist.


Dennoch bleibt der Einblick, den der Leser in diesen grenzenlosen Ozean der Fantasie gewinnt nur beschränkt, man gewinnt den Eindruck, stets nur an der Oberfläche eines gewaltigen, finsteren und unberechenbaren Eis zu kratzen, dessen schrecklicher und hungriger Fötus darauf wartet die dünne und zerbrechliche Schale zu überwinden und seine schwarzen Schwingen zu entfalten, um sie verhüllend über Verstand und Realität zu legen.

# # # Moritz Hawliczek # # #


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