I Scream/SVP
Es war damals, in den 80er Jahren. Der heruntergekommene Stadtteil Venice im östlichen Teil von Los Angeles wurde über Nacht kult. Überdimensionale Graffitis wurden salonfähig, Bunte Bermuda-Shorts waren Pflicht, getoppt höchstens vom handbreiten Bandana-Stirnband, das tief in die Augenbrauen gezogen auf der Stirn thronte. Wer cool war, musste ein Skateboard haben. Wer glaubte, noch cooler als die Coolen zu sein, hörte lokale Musik. Die gerade aufkommenden SUICIDAL TENDENCIES waren das Maß aller Dinge, und um Mike Muir und seine Band entwickelte sich ein Umfeld, das unter dem Deckmantel ´Venice-Core´ die Szene aufwirbelte. Neben SUICIDAL waren es Rabauken wie NO MERCY, EXCEL oder eben BEOWÜLF, die allesamt mit ihrer hyperventilierenden Mixtur aus rasend schnellem Hardcore und Thrash-Metal für äußerst gepflegte Moshpits sorgten. Der Hype um ´Venice-Core´ hat sich mittlerweile in Luft aufgelöst, doch BEOWÜLF wollen es auf ihre alten Tage noch einmal wissen. Und vergessen dabei auf ihre Fanschar, die sie zu eben jener Kultband machte. Denn vom energetischen Hardcore-Thrash früher Jahre ist nicht mehr allzu viel geblieben. „Westminster & 5th” ist ein durchschnittliches südkalifornisches Punkalbum geworden, das zweifelsohne die Klasse vermissen lässt, neue Fans dazu gewinnen zu können, im Gegenzug aber alten Verehrern vor den Kopf stößt. Viel ist von der einstigen Magie des ´Venice-Core´ nicht mehr übrig geblieben. Das müssen auch BEOWÜLF wohl oder übel zähneknirschend zu Kenntnis nehmen.
www.myspace.com/beowulfbwf Dorian Frühbacher (4)
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