BARONESS - The Red Album

Relapse/SPVAuch wenn einen John Baizley dafür vielleicht vierteilen und kielholen wird: Wer BARONESS erstmals erlebt, kommt um einen Namen nicht drum rum: MASTODON an allen Ecken. Wirklich an allen Ecken? Ganz so ist es natürlich nicht um das Savannah-Quartett bestellt. Wo die Urviecher auf Platte sämtliche Hörgewohnheiten mit mehreren gezielten Schlägen zum Zerbersten bringen, geben sich BARONESS ein wenig hinterhältiger und lassen sich auf „The Red Album“ zunächst etwas Zeit, schleichen sich mit leichtfüßigem Sound in den Gehörgang und erst, wenn man sich schon in Sicherheit wähnt, schlagen sie mit voller Wucht zu und bringen sprengen Köpfe. Und Wahrnehmungen. Was auch immer in Georgia im Trinkwasser ist, es überträgt sich eins zu eins auf jeden, der nur mal zwischen Tür und Angel auf BARONESS trifft. Allein mit dem Opener „Rays On Pinion“ verleiden sie einem sämtliche Erwartungshaltungen und machen dafür Platz für den erweiterten Rhythmus-Horizont. BARONESS haben es tatsächlich geschafft und mit „The Red Album“ eine Platte aufzunehmen, die ihrer Live-Macht entspricht. Das allein macht sie zur Empfehlung des Jahres und wer allein diesem Urteil nicht Glauben schenken mag, sollte sich „Cockroach En Fleur“ anhören und sprachlos sein.
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Martina Hollauf (10)