Reprise/Warner
Bereits mit seinen ersten Veröffentlichungen wurde der junge vollbärtige Mann als nerdiger Freak und Neo-Hippie verehrt, manchmal aber auch belächelt und als Spinner abgetan. Nun macht sich DEVENDRA BANHART mit seinem fünften Studioalbum wohl endgültig daran, sein Image abzulegen. Sowohl optisch wie auch musikalisch schlüpft er nun aus seinem selbsterwählten Puppenstadium, um als wunderschöner Schmetterling der Welt da draußen „What Will We Be“ zu schenken. Die wohl wichtigsten Neuerungen, neben der optischen Veränderung (Bart ab) und dem Wechsel zu einem Majorlabel, sind die musikalischen und DEVENDRAs stimmliche Weiterentwicklung. Das Wimmern vergangener Tage weicht einer zwar immer noch einfühlsamen aber oft auch sehr vollen Stimme, die es ihm nun erlaubt jazzige Standards wie „Last Song for B“, asiatische Annäherungen („Chin Chin & Muck Muck“), oder die wunderbare ROXY MUSIC-Hommage „16th & Valencia“ darzubringen. Am Ende huldigt er mit dem luftig leichten Calypso „Foolin`“ dem Lebensgefühl der Insulaner in Trinidad & Tobago. Ein weiterer Höhepunkt ist das wunderbare „Angelika“. Es beginnt als schüchternes Folklied, um später dann als stolzer Bossa Nova zu enden, die besungene Angelika wird sich mit Sicherheit sehr geschmeichelt fühlen. BANHART verlässt nun endgültig sein kauziges, kleines Universum um sich der großen weiten Welt zu widmen und für einen Frischling schlägt er sich ganz ausgezeichnet.
www.devendrabanhart.comClaus Michäler
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