Zeit für etwas gepflegten Grusel? Aber bitteschön einen Klassiker als Vorlage? Kein Problem, wenn wir bereits zum 34. Mal das Gruselkabinett betreten und in eine Welt eintauchen, die keine Bilder braucht.
Als Vorlage für diese Folge der Reihe von Titania Medien wurde eine Erzählung von Francis Marion Crawford (1854-1909) gewählt, der in unseren Breiten nur wenig bekannt ist. Zu Unrecht, hat der US-amerikanische Novellist doch einige hervorragende Werke hinterlassen: "For the Blood Is the Life", "The Dead Smile" und "The Screaming Skull" sind klassische Vertreter des damals noch jungen Horrorgenres und sicherlich nicht nur für Insider zu empfehlen.
Zu den genannten Werken gehört auch "The Upper Berth" ("Die obere Koje"), dessen Geschichte sich im Jahr 1899 zuträgt: Auf dem Passagierdampfer Kamtschatka scheinen jene Reisende einfach zu verschwinden, die sich in der oberen Koje der Kabine 105 einquartiert haben. So ist es auch dem Kabinennachbarn von Aldous Brisbane ergangen, der nach seltsamen nächtlichen Geräuschen plötzlich nicht mehr da ist und so die Neugier unseres Protagonisten weckt. Obwohl er unter anderem sogar vom Kapitän persönlich gewarnt wird, beschließt er sich in eben dieser Koje einzuquartieren…
Qualität über Qualität, was ist man auch anderes von Titania Medien gewöhnt? Wieder präsentiert sich das Label in vollem Glanz und lässt so manches Hörspielfan-Herz höher schlagen. Wo man bei den vorherigen Storys eher in neue belletristische Gefilde eingetaucht war, hat man sich nun wieder einer klassischen Geschichte bedient.
Als Synchronsprecher fungieren erneut altbekannte Größen der Szene, wie zum Beispiel die deutschen Stimmen von Sean Patrick Flanery, Michael Caine, Jeff Daniels, Hugh Grant oder Collin Farrell. Soundtechnisch zeigt man sich ebenfalls wieder in Topform und lässt mit den Wassergeräuschen und dem Ächzen der Möwen wahrlich maritime Stimmung aufkommen. Die musikalische Untermalung fügt dem ganzen Szenario noch jenen gewissen unheilvollen Beigeschmack zu, der für diese Bombastproduktionen schon ein Markenzeichen geworden ist.
# # # Philipp Aba # # #
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