Dass Karl Markovics nicht nur als Schauspieler eine gute Figur abgibt, beweist er mit seinem Regiedebüt.
In "Atmen" erzählt er die Geschichte des jungen Roman, der als Kleinkind von seiner Mutter verstoßen und der Jugendfürsorge übergeben worden ist. Nach dem holprigen Start ins Leben tötet er mit zarten 14 Jahren einen gleichaltrigen Kontrahenten während eines Streits und sitzt dafür ein. Mittlerweile ist der Problemjugendliche seit fünf Jahren im Knast und kann in Form der Aussicht auf frühzeitige Haftentlassung einen kleinen Hoffnungsschimmer am Horizont ausmachen.
Nur braucht er dafür einen Job, und diesen zu finden, ist für den verschlossenen Einzelgänger gar nicht so einfach. Letztlich kann er bei einem Bestattungsunternehmen arbeiten und muss sich dabei nicht nur an den Umgang mit Toten gewöhnen. Er muss lernen, mit dem normalen Leben und vor allem mit seiner Vergangenheit umzugehen, um sein bisheriges Dasein aufzuarbeiten. Aus diesem Grund beginnt Roland seine leibliche Mutter zu suchen, um sich die Ursache für ihr Handeln erklären zu können.
Ruhig, oft bedrückend und immer mit viel Einfühlungsvermögen inszeniert Markovics die traurige Geschichte eines Jungen, der im Endeffekt nie eine Chance gehabt hat und trotzdem versucht, sein Leben auf die Reihe zu bekommen.
# # # Christoph Höhl # # #
Publisher: Thimfilm
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