Bastardized/Alive
Getreu ihrem Credo, dass auch übermäßig technisches Songwriting eine breite Hörerschaft ansprechen kann, überlassen die Deathgrinder von ARSONISTS GET ALL THE GIRLS auch auf ihrem neuen Longplayer nichts dem Zufall und setzen akribisch ausgetüftelte Soundbrocken so spielerisch aneinander wie kleine Kinder Legobausteine. So lässt man schon beim Opener „42nd Ego“ manische Synthie-Sounds auf metallgeschwängerte Discobeats und schrille Shrieks treffen, als wäre es die natürlichste Sache der Welt. Bei „My Cup’s Half Empty“ wird’s dann richtig mathematisch, und die Keys treiben den Stress-Level in die Höhe, dass einem die Dunstkiepe nur so rotiert. Doch die ARSONISTS können auch eingängig. Beispielsweise bei „In The Empyreans“, das deathlastig und dennoch schwer melodisch einhertröpfelt, ohne jedoch auf eingangs erwähnte Schmankerl oder ein geradezu episches Rideout zu verzichten. Der prägnanteste Unterschied zum Century Media-Debut „The Game Of Life“ ist übrigens bei der eher in den tieferen Tonlagen zirkulierenden Stimme des neuen Brüllwürfels Cameron zu suchen, der in beeindruckender Manier durch sämtliche Tracks des Albums donnert. Trotz des vereinigenden Sendungsbewusstseins der sechs Knaben aus Santa Cruz ist „Portals“ dennoch Individualmusik im großen Stil. Wer sich nicht wirklich auf das permanent präsente und sehr fordernde Gefrickel einlassen will, wird sich dafür nicht erwärmen können. Liebhaber solcher Spielereien werden jedoch bestens bedient.
www.myspace.com/agatgMichael Komjati (7,5)
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