Warner Music
Die Engländer von ARCHIVE sind dieser Tage besonders emsig und verdienen sich mit der zweiten Albumveröffentlichung 2009 ein persönliches Fleißkärtchen. Nachdem bereits in der ersten Jahreshälfte das noch nicht nummerierte „Controlling Crowds“ erschien, könnte man den Verdacht hegen, dass aus ihrem düsteren, konspirationsinspiriertem Vorgängeralbum zumindest eine Quadrologie wachsen sollte, ein Konzeptepos wie bei COHEED AND CAMBRIA? Nun, ganz soweit wird es wohl nicht gehen, aber in der Tat setzt „Controlling Crowds IV“ musikalisch dort an, wo man zuletzt aufhörte. Erneut wabern Einflüsse aus Trip Hop und Soul durch die schweren und trägen Riffings von ARCHIVE, wobei besonders die Stücke „Pills“ wegen seiner gefühlvollen Ergänzung mit den Vocals von Sängerin Maria Q und das cineatisch-deprimierende „The Empty Bottle“ eben wegen seiner großflächig und stimmungsvoll angelegten Melancholie spontan zum Nutzen des Repeat-Buttons einladen. Den Vorwurf der Eintönigkeit oder dass hier vorschnell halbgare Musik herausgeworfen wird, kann man ARCHIVE wahrlich nicht machen, auch wenn man aus beiden guten Alben sicherlich ein hervorragendes hätte machen können. Den Fan wird es dennoch zurecht freuen.
www.archiveofficial.comOliver Borcherding (6,5)
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